Alex ist Mitarbeiterin auf einer Krankenstation und beobachtet seit einer Weile, dass die Kolleg:innen vieles doppelt dokumentieren. Papier – PC – pdf – Ausdruck – Akten. Sie versteht nicht wozu, denn sie erkennt die Möglichkeit, mit geringen Veränderungen Arbeitsschritte auszulassen. Aber, sie hat auch beobachtet, wie die anderen gerne alles lassen wie es ist.
Alex ist ein zurückhaltender Typ. Sie (oder er) schweigt.
Zwei Monate später hilft Alex auf einer anderen Station aus, wo das Team ähnlich arbeitet. Etwas ist jedoch anders: Dort bringt sie ihre Idee nach 3 Tagen ein, Alex spricht.
In den frühen 2000ern forschte Amy Edmondson zu dem Phänomen, warum Menschen gute Ideen einbringen oder auch nicht. Es hat mit dem Risiko zu tun, dass wir Missbilligung ernten könnten, wenn wir neue Ideen einbringen oder Bestehendes hinterfragen. Je nachdem, welche Kultur in der Gruppe herrscht und wie sich die Leitung verhält, ist dieses Risiko unterschiedlich groß.
Warum ist das so wichtig?
Daran, ob das Risiko der Missbilligung relativ gering ist, entscheidet sich, ob ein Team in der Lernzone unterwegs ist. Das bedeutet, Vertrauen, Selbstverantwortung und Lernbereitschaft sind da und können wachsen. Erfolgsfaktoren für gelingende Selbstorganisation.
In diesem Videomitschnitt erklärt Professorin Dr. Julia Schorlemmer genauer, was es mit psychologischer Sicherheit auf sich hat: